Nachruf zum Tod von Clemens Dahlhoff

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Kategorie: Berichte
Erstellt am Sonntag, 08. November 2020 17:18
Geschrieben von Webadmin

Die Leichtathletik-Abteilung des TSV Rüthen trauert um Clemens Dahlhoff, der im Alter von 88 Jahren am 20. Oktober 2020 verstorben ist. "Wir verlieren einen bewundernswerten Sportler, einen hochengagierten Funktionär sowie einen liebenswerten Menschen", so Franz Grawe, LA-Abteilungsleiter beim TSV Rüthen.

Foto von Clemens DahlhoffClemens Dahlhoff kam erst relativ spät zum Ausdauersport. 1975 schloss er sich der Bibertal-Lauftreffgruppe des TSV Rüthen an. Die wöchentlichen Laufeinheiten reichten ihm aber nicht. Zusätzlich ging er mit seiner Frau Hedwig, die im Sommer dieses Jahres verstarb, viermal wöchentlich joggen. Es folgten unzählige Laufwettbewerbe über Halbmarathon, Marathon, 100 Kilometer und selbst 24-Stunden-Läufe.

In den 90er Jahren gewann Dahlhoff mit den Läufern der LG Warstein-Rüthen beim traditionellen Silvesterlauf Werl/Soest diverse Pokale, die noch heute den Sitzungsraum der TSV-Leichtathleten zieren. Die Rekordteilnehmerzahl für die LG liegt noch immer bei 169 Läufern.

Dahlhoff engagierte sich nicht nur als Sportler, sondern auch als Funktionär. Er war als Kampfrichter bei unzähligen Leichtathletik-Veranstaltungen im Einsatz. Als Volkslaufwart organisierte er jahrelang den über die Grenzen von Rüthen hinaus bekannten Bibertal-Volkslauf. Und auch als Sportabzeichenwart beim TSV Rüthen machte sich Clemens Dahlhoff als „Mr. Sportabzeichen“ einen Namen.

Sein Engagement, seine Kämpfernatur und seinen Humor beschreibt folgende Anekdote: Zum Bieler 100-Kilometer-Lauf – der größte seiner Art weltweit – reiste der Rüthener allein mit der Bahn in die Schweiz. Start war um 22 Uhr. Mit Kopflampe ausgerüstet, ging es über 500 Höhenmeter bergauf und bergab durch die stockdunkle Nacht der Schweizer Berge. Völlig erschöpft und ausgepowert machte sich Dahlhoff beim Sonnenaufgang zum Bahnhof auf, um direkt die Rückreise anzutreten. Ein Bahnbeamter bot sich an, den kleinen Koffer, den er mit sich führte, ins Abteil zu tragen. Darauf sagte Dahlhoff: „Guter Mann: Ich bin heute die ganze Nacht durch eure verdammten Berge gelaufen. Das schaffe ich jetzt auch noch!“

Vielen Dank an die Redaktionen des Patrioten und des Warsteiner Anzeigers für das Abdrucken des Nachrufs. Der obige Text ist aus den jeweiligen Artikeln entnommen.